Das Interview

Und ich begeistere mich sehr für historische Darstellungen von Tieren. Zum Beispiel das „Giraffinchen“, eine Karte mit einer Giraffe, die eigentlich einem Naturkundebuch für Kinder von etwa 1800 entstammt: das ist keine Giraffe! Der Zeichner hat nie eine Giraffe gesehen, aber die Darstellung ist so schön! So etwas finde ich ganz spannend.

Ich habe über die Jahre vieles ausprobiert und bin letztlich bei Büttenpapier gelandet. Darauf drucke ich alle Karten. Zum einen, weil es meiner Meinung nach sehr gut zu dem historischen Material, dem Bleisatz, passt. Zum anderen ist es unglaublich zäh, trotzdem aber angenehm in der Haptik.

Katharina Jesdinsky ist Künstlerin und betreibt die Umtriebpresse in Kiel, die sowohl eine Werkstatt für Buchdruck als auch ein Verlag für Künstlerbücher ist. Uns gefallen besonders ihre schlichten, aber originellen Letterpress-Grußkarten. Letzte Woche war sie zu Besuch bei uns im Laden – eine gute Gelegenheit, mehr über ihre Arbeit zu erfahren.

Die Grußkarten, die wir bei uns verkaufen, stammen aus deiner eigenen Buchdruckwerkstatt. Wie muss man sich die Arbeit mit den alten Druckmaschinen vorstellen?

Die Druckpresse, mit der ich die Karten drucke, ist ein „Heidelberger Tiegel“, der relativ alt aussieht, aber noch recht jung ist; etwa von 1970. Er ist sowohl technisch sehr ausgefeilt als auch bedienerfreundlich – man muss ihm ab und zu nur ein bisschen Motoröl und Fett geben, dann läuft er. Sein rhythmischer Klang beim Drucken ist wie Musik, sehr beschwingend. Ich schätze an der Arbeit mit den alten Materialien, dass ich nachvollziehen kann, wie sie funktionieren und dass ich alles reparieren (lassen) kann. Außerdem kann ich viele alte Ressourcen nutzen, die noch in großen Mengen vorhanden sind: alte Druckklischees und Bleisatz – das sind Materialien, mit denen ich sehr gern arbeite.

War es schwer, diese originalen Bleisatzschriften und Druckmotive zu finden? Lässt du dir neue Schriften oder Klischees nach eigenen Entwürfen herstellen?

Das ist schwierig. Vor einigen Jahren gab es für Holzschriften noch eine Firma in England, die welche hergestellt hat. Mittlerweile existiert sie nicht mehr. Bleisatz wird eigentlich auch kaum mehr gegossen. Es gibt aber noch alte Schriften, die man kaufen kann. Leider wird nach wie vor viel von Druckereien weggeworfen, denn Blei braucht Raum, das ist ein Problem. Deswegen habe ich auch wenig Platz, um neue Dinge anzuschaffen. Derzeit besitze ich etwa 100 Schriften. Die habe ich von einer alten Druckerei in Neumünster geerbt, ebenso die meisten meiner alten Klischees und die Maschinen. Damit hat es vor bald zwölf Jahren angefangen, sie bilden sozusagen den Grundstock meiner Werkstatt. Neue Motive stelle ich selbst her, entweder schneide ich sie in Linol oder nutze lichtempfindliche Kunststoffplatten als Material.

Du hast vor deinem Kunststudium Biologie studiert. Rührt daher deine Vorliebe für die Tier- und Pflanzenmotive?

Ich glaube schon. Ich habe wirklich sehr viele Tiere und Pflanzen, das stimmt. Da gibt es sicher Zusammenhänge, die ich aber eher im Nachhinein sehe. Und ich begeistere mich sehr für historische Darstellungen von Tieren. Zum Beispiel das „Giraffinchen“, eine Karte mit einer Giraffe, die eigentlich einem Naturkundebuch für Kinder von etwa 1800 entstammt: das ist keine Giraffe! Der Zeichner hat nie eine Giraffe gesehen, aber die Darstellung ist so schön! So etwas finde ich ganz spannend.

Nach welchen Kriterien wählst du die Papiere für die Grußkarten aus?

Ich habe über die Jahre vieles ausprobiert und bin letztlich bei Büttenpapier gelandet. Darauf drucke ich alle Karten. Zum einen, weil es meiner Meinung nach sehr gut zu dem historischen Material, dem Bleisatz, passt. Zum anderen ist es unglaublich zäh, trotzdem aber angenehm in der Haptik. Es ist ein Vergnügen, es anzufassen, gerade weil man in der Kunst zwar häufiger damit zu tun hat, es aber eigentlich nicht so in die Hände nimmt wie eine Grußkarte. Ideal ist natürlich, dass man es gut prägen kann ohne es zu quälen und das Papier diese Verarbeitung bereitwillig annimmt.

Neben der Werkstatt existiert auch die Umtriebpresse als Verlag für Künstlerbücher. Wie kommen diese Projekte zustande?

Ursprünglich war es andersherum: Ich habe Kunst studiert, meinen Abschluss mit einem Künstlerbuch gemacht und anschließend eine Werkstatt und den Verlag für Künstlerbücher gegründet. Der Plan war, mich darauf zu spezialisieren. Das hat so nicht geklappt, weil man immer erst einmal produzieren muss und die Lage dann immer unsicher ist. In der Zeit waren die Grußkarten eher ein Nebenprojekt, das zufällig mitgewachsen ist und heute den wesentlichen Teil einnimmt. Außerdem kommt dazu, dass ich seit einigen Jahren hauptberuflich an der Kunsthochschule in Kiel arbeite. Da ist es für mich total entspannend, nebenher die Karten zu drucken. Ein Buchprojekt hingegen fertig zu kriegen, braucht sehr viel Zeit. Das kann ich nicht immer leisten. Es gibt aber ein paar Künstler, ein kleiner Kreis, mit denen ich über die Jahre immer wieder zusammenarbeite. Ich kann mir vorstellen und hoffe auch sehr, dass es in ein paar Jahren wieder mehr wird.

 

Das Interview haben wir hier gefunden (http://blog.luiban.com/interview-mit-katharina-jesdinsky/)

Katharina Jesdinsky ist Künstlerin und betreibt die Umtriebpresse in Kiel, die sowohl eine Werkstatt für Buchdruck als auch ein Verlag für Künstlerbücher ist. Bei ellenwoods haben wir eine große Auswahl ihrer Kollektion außergewöhnlicher Karten.

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