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Die Starwalker PolarGreen-Kollektion und die Ästhetik des Nordhimmels
Fridtjof Nansen stand im Winter 1893 auf dem Deck der Fram, umgeben von arktischer Dunkelheit, als sich über ihm ein lautloser Bogen aus Licht spannte. „A great arch of light spanned the sky“, notierte er später nüchtern in sein Tagebuch. Mehr musste er nicht sagen. Denn wer das Polarlicht je gesehen hat, weiß, dass seine Wirkung gerade aus der Stille entsteht – aus jenem Schweben, das eher den Himmel als die Erde zu berühren scheint.
Das Aurora-Phänomen begleitet die großen Expeditionen der Arktis wie ein stummer Zeuge. Roald Amundsen schrieb während seiner Gjøa-Expedition knap„The northern lights were playing vividly across the sky.“
Heute begegnet man diesem Licht nicht mehr nur im Norden, sondern in einem Schreibgerät, das seine Farbigkeit, seine Bewegung, seine rätselhafte Klarheit aufnimmt: der PolarGreen-Kollektion. Sie versucht nicht, das Naturphänomen nachzubauen, sondern es zu übersetzen – in Linien, Flächen, Transparenzen. Und vielleicht versteht man den Anspruch erst dann wirklich, wenn man an Nansens Satz zurückdenkt: ein Bogen aus Licht, eingefroren in Material.
Das Phänomen, das Forscher Demut lehrte
Das Polarlicht ist ein Ereignis zwischen Kosmos und Geometrie. Es erscheint in Breiten, in denen die Nächte nicht einfach dunkel sind, sondern schwarz wie Graphit. Erst unter etwa minus zehn Grad, wenn die Luft trocken genug wird, entfaltet sich die Aurora in ihrer ganzen Tiefe. Die frühen Polarforscher sahen sie regelmäßig – und beschrieben sie auffallend nüchtern. Roald Amundsen notierte während seiner Gjøa-Expedition knapp: „The northern lights were playing vividly across the sky.“Knud Rasmussen schrieb über „long, wavering bands“, die den Himmel durchzogen.
Keiner von ihnen romantisierte das Licht; sie wussten, dass es ein Naturvorgang war, kein Omen. Und vielleicht gerade deshalb wirken ihre Aufzeichnungen so modern: streng, präzise, hellwach.
Warum die Helden des Eises keinen Füllfederhalter benutzten
Wer das extreme Klima kennt, versteht sofort, warum die großen Expeditionstagebücher nicht mit Tinte gefüllt wurden. Tinte friert, bereits bei leichter Minusgrade. Federn verhärten, Mechaniken blockieren. Die frühen Füllfederhalter wären im arktischen Winter unbrauchbar gewesen.
Darum schrieben Nansen, Amundsen und Rasmussen fast ausschließlich mit Graphit – Bleistiften, die auch bei minus dreißig Grad noch funktionierten. Füllhalter kamen höchstens im beheizten Zelt zum Einsatz, nie draußen. Das Schreiben war ein Akt des Überlebens, kein Akt der Eleganz.
Und doch liegt in dieser Spannung ein Reiz: Während die Forscher mühsam mit Bleistiftstrichen arbeiteten, um das Licht zu dokumentieren, greift ein heutiger Schreiber zu einem Objekt, das jenes Licht selbst ästhetisch interpretiert.
Die PolarGreen-Kollektion – ein Versuch, Licht zu materialisieren
Die Kollektion umfasst Füllfederhalter, Kugelschreiber, Rollerball und Fineliner – ein kleines Ensemble, das denselben visuellen Gedanken variiert. Der erste Eindruck ist das tiefe, kühle Grün, das an jene Nächte erinnert, in denen das Nordlicht nicht explodiert, sondern fließt: gedämpft, fast samtig. Auf Kappe und Schaft zieht sich ein feines Wellenmuster, das den Bewegungen der Aurora näherkommt als jede Illustration es könnte.
Am auffälligsten ist die transparente Kuppel am oberen Ende: ein kleines Glasfenster, das Licht einfängt und bei schwacher Umgebung fast aufleuchtet. Kein Effektstück, sondern ein stiller Hinweis auf jene Polarregionen, in denen selbst das Dunkel Licht in sich trägt.
Die Feder aus rhodiniertem Gold – für ihr Material bekannt, nicht für ihre Dramatik – schreibt mit einer angenehmen Elastizität, die weder schwer noch süßlich ist. Der Strich bleibt ruhig, die Bewegung kontrolliert. Es ist ein Werkzeug, das sich seiner eigenen Zurückhaltung bewusst ist.
Schreiben als Resonanzraum
Es ist bemerkenswert, wie gut das Thema des Nordlichts zu einem Schreibgerät passt. Schreiben ist schließlich nichts anderes als das Sichtbarwerden einer Bewegung. Ein Füllfederhalter lebt vom Licht, das auf seine Oberfläche trifft, vom Schatten, den er auf dem Papier wirft.
Die PolarGreen-Kollektion macht diese Verbindung sichtbar: Das Leuchten, das Nansen am arktischen Himmel sah, wird hier nicht kopiert, sondern nachgezeichnet. Der „great arch of light“ erscheint als Materialmetapher.
Ein Objekt für jene, die Stille schätzen
In einer Welt, die ständig blinkt, leuchtet und benachrichtigt, wirkt ein Schreibgerät, das dem Polarlicht nachempfunden ist, fast subversiv. Es erinnert daran, dass das Staunen oft im Kleinen beginnt: in einer Linie, die aus der Feder rinnt; in einem Licht, das auf einer transparenten Kuppel spielt; in der Ruhe, die entsteht, wenn man nicht tippt, sondern schreibt.
Am Ende fügt die Kollektion etwas hinzu, das man in den Notizen der alten Forscher selten findet: eine Ahnung von Schönheit. Nansen und Amundsen mussten das Licht dokumentieren.
Wir dürfen es interpretieren u d anfassen.








